Hochspringer Finn Friedrich vom WSSV Suhl hat bei den Landesmeisterschaften in Arnstadt mächtig Druck: Reißt er die 1,80 Meter, ist der Traum von den Deutschen Meisterschaften ausgeträumt.
26.06.19 Freies Wort – Von Theo Schwabe
Arnstadt- Für den 15-jährigen Finn Friedrich stand bei den Thüringer Freiluft-Landesmeisterschaften auf dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportplatz in Arnstadt viel auf dem Spiel. „Finn muss heute mindestens 1,80 Meter überspringen, will er in letzter Minute noch das Ticket für die Deutschen U16-Meisterschaften in der Hansestadt Bremen am 6. und 7. Juli lösen,“ so Kathrin Friedrich. Die Trainerin vom WSSV Suhl weiß nur zu gut, dass die Zeit drängt: Am letzten Tag der Landeswettkämpfe in Arnstadt ist Meldeschluss für Bremen.
Halle zählt nicht
Eigentlich hat Friedrich die 1,80 Meter schon einmal gemeistert. Aber das war unterm Hallendach und das – da ist der Sport auch in der Leichtathletik gnadenlos – zählt nicht. Unter freiem Himmel sind bislang alle Versuche, die Norm zu knacken, bei 1,75 Meter gescheitert – unter anderem bei den Blockwettkämpfen in Ohrdruf Anfang Juni.
Auch beim folgenden 15. Sportfest der Leichtathletik Sonneberg ging Friedrich noch einmal die magische 1,80 Meter an. Aber auch hier war bei 1,75 Schluss. Das reichte zum Sieg -zu mehr aber eben nicht. Gewonnen hat er in Sonneberg ebenfalls im Speerwurf der U16 mit 37,29 Meter sowie im Kugelstoßen mit 10,68 Meter. „Ich verfehlte zwar meine jüngst in Ohrdruf aufgestellte Bestleistung im Speerwurf um knapp drei Meter. Das war wohl dem zu starken Wind geschuldet.“
Doch bei den Landesmeisterschaften in Arnstadt passte alles: Beste Konkurrenz vom Erfurter LAC und vor allem ideale äußere Bedingungen. Bis 1,80 Meter leistete sich Finn Friedrich im Hochsprung nur zwei Fehlversuche. Die Norm für die Deutsche Meisterschaft der U16 in Bremen wurde gleich im ersten Versuch bewältigt. Dann war wohl die Luft raus, obwohl die 1,83 Meter eine machbare Größe gewesen wären. Sprunggewaltig ging es dann auch im Weit- und Dreisprung zu, auch wenn Friedrich mit den Plätzen vier und fünf einen Platz auf dem Podium verfehlte.
Was WSSV-Kollege Finn Friedrich im Hochsprung gelang, machte dann Erik Leypold in der U18 nach:,, Wieder einmal die 1,80-Meter-Marke gemeistert“, so sein Fazit. Wenige Tage vor den Wettkämpfen in Arnstadt, als Leypold in Sonneberg in seiner Paradedisziplin 1,85 Meter übersprang, meinte der 16-Jährige noch:“ Um mir auch bei den Landesmeisterschaften eine Medaille oder gar den Titel zu sichern, werde ich wohl die Latte noch fünf Zentimeter höher legen lassen.“
Es sollte anders kommen. Die übersprungenen 1,80 genügten für den Landesmeistertitel in seiner Altersklasse. Für den 16-jährigen Athlet bedeutete den doppelten Grund zur Freude, hatte er damit doch auch eine wichtige Qualifikation gepackt: die für die Mitteldeutschen Meisterschaften.
Und wie lief es bei den Suhler Mädchen in Arnstadt? Zwei Vizetitel waren die Ausbeute von Lara Tabea Gloger. Ihre persönlich beste Leistung rief die 15-Jährige aber beim Weitsprung mit 4,95 Meter ab, mit der sie allerdings nur auf dem undankbaren Platz vier landete. Bronze mit der gleichen Weite ging an Marie Herre (Erfurter LAC), die den zweitbesseren Versuch hatte. Trotzdem waren das für Gloger im Vergleich zu Sonneberg knapp 20 Zentimeter mehr.
Neue Talente
Was sich beim 15. Sportfest in Sonneberg auch zeigte: Mit der neunjährigen Lena Hofmann wächst ein neues Talent beim WSSV Suhl heran. Lena überzeugte mit zweiten Plätzen im 50-MeterSprint sowie über die 800 Meter. Beim Ballweitwurf gab sie dann den Ton an und siegte. Wenn Lena ihre Leistungen weiter steigert, gehört sie am kommenden Wochenende bei den Westthüringer Mehrkampf- und Staffelmeisterschaften in Gotha mit zu den Favoriten. So wie auch der gleichaltrige Brian Beringer. Er erwies sich ebenfalls als starker Werfer und schleuderte den Lederball auf 33 Meter. Diese Weite reichte zum zweiten Platz. Und auch im 50-Meter-Sprint sowie im Weitsprung gehörte er als Vize mit zu den besten Athleten in der Altersklasse der U10.