Comeback nach Corona

10.07.2020 Freies Wort – Endlich wieder ein Wettkampf unter freiem Himmel: Beim „Comeback im Landkreis Gotha“ meldet sich der Suhler Leichtathletik-Nachwuchs nach der Corona-Pause zurück.

Gotha – Die Thüringer Leichtathleten sind zurück im Wettkampfmodus: Mit einem Comeback-Sportfest haben der Ohrdrufer LV, der LV Gothaer Land sowie der zuständige KFA Leichtathletik den Wettkampfbetrieb nach der Hallensaison wieder aufgenommen. Die letzten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen sowie die Empfehlungen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) haben es möglich gemacht. Athleten der Altersklassen U12 bis U20 sowie Männer und Frauen nahmen das Angebot eines Freiluftwettkampfs an.

„Der Comeback-Wettkampf ist keinesfalls als Ausgleich für die ausgefallenen Landesmeisterschaften zu werten“, betonte Wettkampfleiter Ralf Hafermann. Es sei jedoch ein kleiner Anfang, um vor allem die Nachwuchs-Talente für neue leistungssportliche Aufgaben zu motivieren und bei der Stange zu halten. Knapp 100 Athleten nahmen die Chance im Gothaer Volkspark-Stadion wahr, um sich trotz abgespeckten Trainings wieder in Form zu bringen und doch noch Meisterschaften ins Visier zu nehmen.

So zum Beispiel Finn Friedrich und Lara Tabea Gloger vom WSSV Suhl. Finn Friedrich hat noch immer nicht die Hoffnung aufgegeben, sich eventuell doch für die deutschen U18-Meisterschaften in Ulm zu qualifizieren. Aufgrund der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen stand allerdings kein Hochsprung auf dem Wettkampfprogramm. Für den Veranstalter wäre es nicht machbar gewesen, nach jedem Versuch die Matte zu desinfizieren. „Wir wollen uns aber in Schwung halten“, so Trainer Andreas Friedrich.

Deshalb starteten Finn Friedrich und Lara Tabea Gloger beim Speerwurf. Auch hier mussten Hygieneregeln beachtet werden. Doch da jeder Athlet sein Wurfgerät selber mitbrachte, musste der Speer nicht permanent desinfiziert werden. Finn Friedrich schleuderte den 700 Gramm schweren Speer auf die neue Bestweite von 37,97 Meter und siegte auch beim Weitsprung mit 6,27 Meter vor Valentin Brenner (Erfurter LAC) mit 6,13 Meter.

Lara Tabea Gloger zeigte sich ebenfalls zufrieden. Ihr gelang mit 32,98 Meter eine neue Bestweite, die zum zweiten Platz reichte. „Hochsprung haben wir aber noch fest im Visier“, sagt Andreas Friedrich. So startete Finn Friedrich jüngst bei einem Sportfest in Leipzig und stellte mit 1,86 Meter eine neue Freiluft-Bestleistung auf. Bis zur Norm für die deutsche Meisterschaft fehlen allerdings noch neun Zentimeter. Sie soll aber noch geknackt werden. Eine Chance bietet sich etwa beim Sportfest in Chemnitz an. „Es kann auch sein, dass der DLV die Norm wegen mangelnder Vorbereitung nach unten auf vielleicht 1,91 Meter korrigiert. Wir geben die Hoffnung nicht auf“, meint Friedrichs Trainer.

So oder so: Mit dem neuen Schuljahr wird Finn Friedrich beste Trainingsbedingungen vorfinden. Ab diesem Sommer wird er das Sportgymnasium in Jena besuchen.

Theo Schwabe