In Ohrdruf traf sich der Thüringer Leichtathletik-Nachwuchs zum Frühjahrssportfest. Das erweist sich für manches hiesiges Talent zum Sprungbrett zu den großen Meisterschaften.
Einen recht erfolgreichen Einstieg in die Freiluftsaison feierten die Athletinnen und Athleten des Thüringer Leichtathletik-Verbandes (TLV) beim Frühjahrssportfest des Ohrdrufer LV am 17. Mai. Besonders stark räumten die Teilnehmer des Erfurter LAC und des LC Jena ab, aber auch die Athleten des WSSV Suhl 1990 mischten bei den Normerfüllungen für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm (U16/U23) als auch in Bochum-Wattenscheid (U18/U20) kräftig mit.
Allen voran Luca Lion Gloger. Der 15-Jährige wartete auch mit Bestleistungen auf. So lieferte er über die 100 Meter in starker Konkurrenz mit den Erfurter LAC-Sprintern mit 11,85 Sekunden ab und belegte den dritten Platz. Dank seiner guten Grundschnelligkeit schlug Gloger dann beim Dreisprung zu und ließ im zweiten Versuch 11,52 Meter vermessen.
Damit hatte der Schützling von Kathrin Friedrich die Norm von 11,50 Meter für die deutsche U16-Meisterschaft geknackt. Die Leistung reichte in Ohrdruf erneut zum dritten Podestplatz. Im Hochsprung lief es dagegen weniger optimal. Trotz des Sieges in der M15 mit 1,65 Meter blieb die U16-Norm von 1,78 Meter noch weit entfernt.
Friedrich fehlt es an starker Konkurrenz
Auf Normjagd war auch Hochspringer Linus Friedrich vom WSSV Suhl 1990. Offenbar fehlte ihm aber eine starke Konkurrenz und so blieb es letztendlich bei übersprungenen 1,77 Meter, die zwar zum Sieg in der U20 reichten, nicht aber für die Norm, die bei 1,96 Meter liegt.
Mit einer neuen Bestleistung im 75-Meter-Sprint wartete Eva Kupfer (WSSV Suhl 1990) auf. Die 13-Jährige verbesserte sich um eine Hundertstel Sekunde auf 10,20 Sekunden und dürfte sich wohl damit für die Mitteldeutschen Meisterschaften qualifiziert haben. Auf jeden Fall brachte sie sich mit dieser starken Leistung in die absolute Favoritenrolle für die Thüringer Landesmeisterschaften. Im Hochsprung reichten ihre 1,33 Meter für Silber. Und Eva Kupfer ist eine wahre Allrounderin. Das stellte sie im Weitsprung als Zweite mit 4,51 Meter unter Beweis. Dabei steigerte sie ihre in Staffelstein aufgestellte persönliche Rekordmarke um 14 Zentimeter.
Eigentlich hatte Lara Hunger (WSSV Suhl 1990) die Speerwurf-Norm für die U16-Meisterschaft in Ulm schon im Gepäck, aufgestellt bei den Mitteldeutschen Winterwurfmeisterschaften in Chemnitz, wo sie 40,24 Meter vermessen ließ. Diesmal flog der 500 Gramm schwere Speer mit 39,28 Meter zwar nicht so weit. Die U16-Norm von 38 Meter knackte sie trotzdem und sicherte sich mit dieser Leistung den klaren Erfolg in Ohrdruf. Lara Hunger warf zwar auch die ein Kilogramm schwere Diskusscheibe auf die Siegweite von 26,07 Meter und packte im Kugelstoßen 10,43 Meter. Die Normen schaffte sie in diesen Disziplinen jedoch nicht. Auch Zwillingsschwester Lena war erfolgreich unterwegs und sicherte sich im Kugelstoßen mit 8,24 Meter Bronze und mit 25,53 Meter beim Diskuswurf den Vizerang.
TSV Zella-Mehlis erstmals am Start
Starke Teilnehmerfelder gingen in den jüngsten Altersklassen an den Start. Mit einer besonders starken Crew waren der WSSV Suhl 1990 und erstmals auch der TSV Zella-Mehlis vertreten. Mit neuen Bestleistungen konnte die neunjährige Maria Sobolewski (WSSV Suhl 1990) aufwarten. Sie holte sich in der Altersklasse W9 mit 1007 Punkten überlegen den Sieg im Dreikampf. Maria Sobolewski war in allen drei Disziplinen die Beste.
In der W10 wusste Jette Preiß (TSV Zella-Mehlis) zu gefallen und erkämpfte 941 Zähler, die zum 10. Rang reichten. Ihre beste Leistung erzielte die Zehnjährige im 50-Meter-Sprint in 8,42 Sekunden. 1317 Punkte brachte Maya Fernandez Gonzalez (WSSV Suhl 1990) in der W11 auf ihr Konto. Ihre besten Leistungen erzielte sie im Weitsprung mit 4,16 Meter und beim Ballweitwurf mit 35,50 Meter. Ihr Talent stellte aber auch Vivienne Fritz vom TSV Zella-Mehlis unter Beweis. Über 50 Meter war Vivienne Fritz in 7,82 Sekunden die drittschnellste Sprinterin.
Erster Südthüringer Trainingswettkampf in Zella-Mehlis
63 Kinder
Im Vorfeld des Frühjahrssportfests in Ohrdruf kam die Südthüringer Leichtathletik in Zella-Mehlis zusammen: Insgesamt 63 Kinder aus den Vereinen in Suhl, Schmalkalden, Meiningen, Bad Salzungen und Zella-Mehlis starteten im Rahmen des ersten Südthüringer Trainingswettkampfs im Disziplinbereich Sprint in der „Arena Schöne Aussicht“ in Zella-Mehlis. Im Südthüringer Kreisfachausschuss (KFA) sind alle Leichtathletik-Vereine südlich des Rennsteigs versammelt, einzig der Landkreis Hildburghausen hat noch einen eigenen KFA. „Dank dieser Konzentration sind wir in der Lage“, so KFA-Vorsitzender Günter Karl, „Wettkämpfe unmittelbar vor Ort in Eigenregie durchzuführen und damit auch die Anlagen auszulasten“.
Auch Springer müssen sprinten
Zum ersten Südthüringer Trainingswettkampf standen je nach Altersklasse die Sprint-Disziplinen von 50 bis 200 Meter und zusätzlich Staffelwettbewerbe auf dem Programm. Obwohl Hochsprung seine Spezialdisziplin ist, scheute sich etwa Linus Friedrich vom WSSV Suhl 1990 nicht, seine Sprintfähigkeiten über 100 und 200 Meter unter Beweis zu stellen. „Ohne eine gute Grundschnelligkeit kann ich meine Leistungen im Hochsprung nicht steigern“, weiß er.
Olympiasieger helfen
Für einen reibungslosen Ablauf sorgten vor allem die Eltern, die sich aktiv als Kampfrichter betätigten, darunter auch die Bob-Olympiasieger Roland Wetzig und Martin Putze, die ein ganz besonders Auge auf den eigenen Familiennachwuchs warfen. Beim nächsten Südthüringer Trainingswettkampf stehen dann die Disziplinen Weit- und Hochsprung auf dem Programm. Termin ist Mittwoch, der 4. Juni.
Theo Schwabe 24.05.2025