Start vermasselt und trotzdem Erster

Beim ersten Freiluftwettkampf der Saison landen Suhls Leichtathleten auf den vorderen Plätzen. Zufrieden ist dennoch nicht jeder.

Von Theo Schwabe

OHRDRUF. Was war da beim Frühjahrssportfest des Ohrdrufer Leichtathletikvereins, dem ersten Freiluftwettkampf der Saison, mit den Hochsprung-Assen des WSSV Suhl 1990 los? Finn Friedrich, sicherer Zwei-Meter-Hochspringer mit einer Bestleistung von 2,07 Meter, musste sich im Duell mit Dauerkonkurrent Cedric Spieß (Erfurter LAC) mit mäßigen 1,95 Meter zufriedengeben.

Die deutsche Meisterschaft ist Pflicht

Die Leistung reichte zwar zum Sieg, weil Spieß bereits bei 1,90 Meter hängenblieb. Friedrichs vermasselter Saisonstart soll aber mit Blick auf die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (28. bis 30. Juni) möglichst schnell ausgebügelt werden. Und das bereits an diesem Samstag beim DSC-Meeting in Dresden und eine Woche später am 18. Mai in Weinheim.

„Bei meinen ersten Deutschen Meisterschaften der Männer zu starten, ist Pflicht für mich“, so Finn Friedrich. Doch dafür muss die Qualifikationsnorm von 2,05 Meter bewältigt werden. „Im Training vor wenigen Tagen bin ich problemlos über 2,05 Meter gesprungen“, ergänzt Friedrich optimistisch.

Dafür freute sich sein jüngerer Bruder Linus. Er stellte mit übersprungenen 1,85 Meter eine neue persönliche Freiluftbestleistung auf. Insgesamt waren die Nachwuchsathleten des WSSV Suhl 1990 zum Freiluftsaisonstart in Ohrdruf sehr gut aufgestellt. Allen voran der 14-jährige Luca Lion Gloger, der das Niveau gleich in mehreren Disziplinen wesentlich mitbestimmte. Er erreichte im lO0m-Sprint in 12,58 Sekunden eine neue Freiluftbestleistung und sicherte sich den zweiten Podestplatz. Dazu kamen Erfolgen im Diskuswurf mit 27,54 Meter sowie im Speerwurf mit 37,44 Meter. Auch im 80m­Hürdensprint mischte er als Vize in 12,34 Sekunden sowie im Hochsprung mit 1,60 Meter, mit. Komplettiert wurde der Medaillensatz mit Bronze im Weitsprung (5,55 Meter).

Doppelsieg für Suhler Zwillinge

Wie Gloger redeten auch die Hunger-Zwillinge Lara und Lena bei der Vergabe der Podestplätze in der Altersklasse W14 ein Wörtchen mit. In 13,25 Sekunden rief Lara eine starke Leistung über die 100 Meter ab und sicherte sich den zweiten Platz. Dann trumpften die Geschwister beim Weitsprung auf und ließen der Konkurrenz keine Chance auf Gold und Silber. Dafür mussten aber beide ihre Bestleistung auf 5,23 (Lara) beziehungsweise 4,97 Meter (Lena) steigern. Um ihre Medaillensammlung perfekt zu machen, wuchtete Lara die drei Kilogramm schwere Kugel auf 9,91 Meter und stand damit zum zweiten Mal in Ohrdruf auf dem höchsten Podestplatz. Im jüngeren Bereich der Altersklassen 7 bis 11 bestätigten Maria Sobolewski (W8), Rojan Titze (M 11) und vor allem Maya Fernandez Gonzalez (M11), dass im WSSV Suhl 1990 gerade weitere hoffnungsvolle Leichtathletik-Talente heranwachsen.